Jihad - irgendwie wollte ich damit nichts zu tun haben und habe diese Kampagne mit langen Fingern angefasst. Die Kürze der Kampagne und eine gewisse Neugier, ob sich meine Vorurteile bestätigen werden, ließen mich dann doch zugreifen.
Anfangs ist es Not gegen Elend - kampfschwache irakische Infanterie, ein in Italien geklauter Dünnblech-Panzer mit Kirschkern-Schleuder als Hauptbewaffnung, allerwelts AT und ATY und ein britischer Doppeldecker (der gegen seine Landsleute kämpfen muss). Zum Glück sieht es auf der Gegenseite nicht viel besser aus, weil die Briten (später die Russen) ihre besten Truppen zeitgleich gegen Nazi-Deutschland im Feld stehen haben. Einzeln auftretende , KV's oder Mathildas erschrecken dann doch erheblich und zeigen mir unmissverständlich die Schwachpunkte meiner Truppe auf.
Trotz allem bleibt das Schwierigkeitslevel überschaubar. Einige größere Schlachten sind in je zwei Szenarien unterteilt, die jeweils auf der gleichen Karte stattfinden. Eine 20-Runden Schlacht wird so in zweimal 10-Runden gesplittet und wirkt dadurch nicht langweilig oder ermüdend. Dabei sind die Endpunkte des jeweils ersten Szenarios die Anfangspunkte des folgenden Szenarios.
Die Infanterie lässt sich nur geringfügig verbessern und bleibt schwach. Weil es sich um eine eher fiktive Kampagne handelt, gibt es später Militärhilfe aus D und ITA. Als die ersten deutschen Panzer kaufbar bzw. als Prototyp geschenkt werden, entspannt sich die Lage merklich. Aber es wird kein Selbstläufer, weil auch die AI zulegt. Ich rechnete mit mehr Kamel-Verkehr und wurde dahingehend positiv enttäuscht, dass auch in dieser Kampagne die deutschen Panzer das Salz in der Suppe sind. Mit einem Anteil von ca. 36% aller getöteten Gegner trugen sie erheblich zu meinem Erfolg bei.
Fazit: überraschend unterhaltsam, möchte ich aber nicht auf einem niedrigeren Prestigelevel spielen (das nächste wäre 50% = General).