Zitat von ArteMittwoch, 10. November 2010 um 21.05 Uhr Wiederholungen: 13.11.2010 um 17:05 Charles de Gaulle (Deutschland, 2001, 43mn) SWR Regie: Holger Hillesheim
Er ist ein Mythos, und viele Franzosen halten ihn für bedeutender als den "Sonnenkönig" Ludwig XIV. Charles de Gaulle glaubte zeit seines Lebens an die Größe Frankreichs und führt das Land nach der bitteren Niederlage gegen Hitler-Deutschland zurück in die Reihe der Weltmächte. Mit Sturheit und selten zu Kompromissen bereit, setzt sich der General im Kreis der Alliierten durch.
Ein scheinbar unbedeutender Oberst führt die französische Nation aus ihrer schlimmsten Demütigung zurück in die Reihe der Weltmächte. Schon als kleiner Junge hatte Charles de Gaulle davon geträumt, General zu werden und Frankreich vor den Deutschen zu retten. Und genau das tut er nach 1940. Frankreich hat gerade die bitterste Niederlage seiner Geschichte erlitten, Hitler scheint der endgültige Sieger. Doch nun verkündet eine Stimme aus dem Radio, dass nur eine Schlacht, nicht aber der Krieg verloren sei. Charles de Gaulle glaubt ungebrochen an die Größe seiner Nation und wird damit zum Symbol des wirklich freien Frankreichs. Privat ist er ein charmanter Gastgeber, ein liebevoller Vater, der sich um die behinderte Tochter kümmert. So erleben ihn die wenigen Menschen, die ihn privat kennen. Politisch ist er ein beinahe grenzenloser Sturkopf - so erleben ihn seine Verbündeten. Denn wenn es um französische Interessen geht, kennt Charles de Gaulle keine Kompromisse - und meist nur eine Haltung: Unnachgiebigkeit. Er gilt als unbequemer, nicht selten ungeliebter alliierter Partner. Die Sieger werden nach Kriegsende nicht mehr gebraucht, das dachte anscheinend auch Charles de Gaulle. Schmollend zog er sich Ende 1946 nach Colombey-les-Deux-Églises zurück. Doch er kehrt 1959 mit einem der spektakulärsten Comebacks des 20. Jahrhunderts auf die politische Bühne zurück. Und so halten ihn heute zahlreiche Franzosen für bedeutender als den "Sonnenkönig" Ludwig XIV.