Zitat von ArteMittwoch, 6. Oktober 2010 um 21.05 Uhr Wiederholungen: 12.10.2010 um 11:25 Die Unbeugsamen (Deutschland, 2006, 52mn) MDR Regie: Michael Wulfes
Während des Zweiten Weltkriegs waren auf Schloss Colditz bei Leipzig alliierte Offiziere als Kriegsgefangene inhaftiert. Obwohl das Schloss als ausbruchsicher galt, gelang vielen die Flucht. Die Dokumentation erinnert an die Ausbruchsversuche und zeigt die Geschichte dieses außergewöhnlichen Ortes.
Während des Zweiten Weltkrieges inhaftierte die deutsche Wehrmacht auf Schloss Colditz bei Leipzig jene Gefangenen, die schon einmal aus einem anderen Kriegsgefangenenlager ausgebrochen waren. So wurde das Schloss zum vermeintlich sichersten Offiziersgefangenenlager. Prominente Insassen wie zum Beispiel Churchills Neffe dienten Hitler als Faustpfand und gaben dem Schloss kriegswichtige Bedeutung. Schloss Colditz galt als ausbruchsicher. Doch die Gefangenen - englische, französische, polnische, belgische und holländische Offiziere - entpuppten sich als hoch motivierte Ausbrechergenies. Es wurde gestohlen, gefälscht und geschmuggelt, um die deutschen Wachen zu überlisten. Die Gefangenen verkleideten sich, gruben einen Tunnel quer durch das Schloss, bauten eine Funkstation und sogar einen flugbereiten Gleitflieger. Verzweifelt versuchten die Männer von der deutschen Abwehr, die Gefangenen mit immer neuen Methoden am Ausbruch zu hindern. Die Fluchtversuche wurden für Ausbildungszwecke fotografiert und sind in der Dokumentation zu sehen. Trotz der enormen Sicherheitsvorkehrungen unternahmen die Gefangenen über 120 Ausbruchsversuche, von denen 31 zur erfolgreichen Flucht ins Heimatland führten.
Die Geschichten der Ausbrecher von Schloss Colditz sind vor allem in England durch zahlreiche Bücher, Filme und Fernsehsendungen sehr bekannt geworden. Mit seiner Dokumentation hat Filmautor und Regisseur Michael Wulfes dazu beigetragen, dass die Colditz-Geschichte auch in Deutschland mehr Bekanntheit erreicht. Er traf englische und französische Veteranen als Zeitzeugen, besuchte das heute fast unveränderte Schloss und sprach dort mit zwei ehemaligen deutschen Bewachern.