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Dieses Thema hat 31 Antworten
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 Historie und Politik
Seiten 1 | 2
Scipio Offline

Literaturmajor


Beiträge: 1.812

04.04.2005 22:15
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Hi Rayy,
mir gehen die Stundenlangen Live-Aufnahmen vom Petersplatz mitsamt stammelnden Reportern, die erzählen, daß sich die Menschen dort versammeln, auch auf die Nerven. Das ändert aber nichts an meiner Meinung.

Um ein großer Verlust für die Menschheit zu sein, muß ein Mensch meiner Meinung nach nicht Stellvertreter Christi auf Erden sein. In diesem Zusammenhang seien Namen wie Einstein und Sokrates genannt. Sie haben, wie dieser Papst, durch ihr Wirken die Welt nachhaltig zum Guten hin verändert, was für mich die entscheidende Frage ist.
Gruß
Scipio

Harlekin Offline

Postingschütze

Beiträge: 110

05.04.2005 08:50
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
@ray :ich finde es generell nicht gelungen eine Umfrage über den Papst zu machen, besonder kurz nach seinem Tod
Für mich persönlich war der Papst auch wenn er nötige Kirchenreformen verhindert hat trotzdem ein sehr guter Papst ,der immer zu dem gestanden hat was er gesagt hat und seinen Prinzipien treu geblieben ist.
Er hat an das was er getan hat fest und aus vollem Herzen geglaubt . von wem kann man das heute noch behaupten.
Wenn man sieht wieviel jugendlich auf der ganzen Welt um ihn trauern sieht man das grade die jugend solche Werte in der heutigen gesellschaft vermisst.

Was mir bei diesem Papst sofort einfällt ist das Wort .
"Authentisch"

Gruss Harle






Rayydar Offline

Generalspammarschall


Beiträge: 11.936

05.04.2005 18:36
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Eigentlich sollte es gar keine Umfrage über den Papst sein, sondern über die Reaktionen in der Welt auf sein Ableben. Von daher war sie wohl unglücklich formuliert.
Natürlich war der Papst ein herausragender Mensch, und ich hatte schon einen gewissen Respekt vor ihm - trotzdem fand ich sein Wirken alles in allem eher negativ als positiv.

Aber was zum Kuckuck, ist eigentlich so "bestürzend" und "tieftraurig" daran, wenn ein 84.jähriger, schwerkranker Mann stirbt??? M.E. ist das ganz normal, und ich war eigentlich froh, dass er von seinem Leiden erlöst wurde. Jeder hat doch gesehen, wie er sich gequält hat!

Was mich am meisten an der katholischen Kirche anekelt, ist das heuchlerische Verhältnis zum Tod. Der Tod, zumindest der alter Menschen, ist doch was ganz Natürliches!
Warum erzählt man Kindern, Tote (zumindest die guten) würden "in den Himmel kommen", versucht de facto aber alles von der befruchteten Eizelle bis zum 20-Jährigen Wachkoma als "Leben" zu deklarieren, was um jeden Preis erhalten werden muss - und dem damit der "Einzug in den Himmel" verwehrt wird?

Ich bleibe dabei: ich bin nicht "bestürzt", nicht "tief betroffen" und nicht "traurig" über den Tod des Papstes. Genausowenig wie bei Einstein und Sokrates.

Scipio Offline

Literaturmajor


Beiträge: 1.812

05.04.2005 22:04
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Hi Rayy,
mit einer Umfrage über die Reaktionen hätte ich sogar leben können.

Auch daß Du als offenbarer Nicht-Katholik nicht vom Tod des Papstes tangiert bist, verstehe ich. Du mußt aber verstehen, daß Katholiken das anders sehen. Denn für Katholiken ist nicht EIN Mann gestorben, sondern ein besonderer!

Ohne jetzt in eine Diskussion über die Religion an sich abgleiten zu wollen, möchte ich gerne noch was zum Deiner Meinung nach heuchlerischen Verhältnis zum Tod sagen.
Ich halte die Haltung der Kirche und des Papstes lediglich für konsequent und in sich schlüssig. Die Prämisse ist, das das Leben von Gott kommt und es folglich nur von Gott genommen werden darf. Daher war der Papst gegen Abtreibung, Sterbehilfe, Krieg und die Todesstrafe.
Im übrigen bin ich erstaunt, daß man Deiner Meinung nach einen Wachkomapatienten erst als lebend "deklarieren" muß. Mal unabhängig davon, daß ich nicht so enden will, ist es wohl unstrittig, daß dieser Mensch lebt!
Außerdem hat der Papst die Meinung vertreten, daß man das Leben in allen Phasen schützen muß - daher auch schon die ungeborenen Kinder. Dahinter steckt das, was der Volksmund "Wehret den Anfängen" nennt.

Zu Deinem letzten Absatz sei noch gesagt, daß es zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind, ob man "tief betroffen" ist und ob der Tote ein Verlust für die Menschheit ist.
Gruß
Scipio

Rayydar Offline

Generalspammarschall


Beiträge: 11.936

06.04.2005 00:17
'TED' zum Tod des Papstes Antworten

Quote:
Auch daß Du als offenbarer Nicht-Katholik nicht vom Tod des Papstes tangiert bist, verstehe ich. Du mußt aber verstehen, daß Katholiken das anders sehen. Denn für Katholiken ist nicht EIN Mann gestorben, sondern ein besonderer!
Ohne jetzt in eine Diskussion über die Religion an sich abgleiten zu wollen, ...

Tja, ich ziehe den Trennstrich zwischen Religion und Kirche wohl etwas anders als du. Die christliche Religion finde ich zum großen Teil OK, das, was die Kirche daraus gemacht hat, nicht.

Wieso ein "besonderer Mann"? In der Bibel steht nichts von einem Papst!
In der Bibel steht nichts von einem, der den Gläubigen diktiert,
- dass sie andere Christen vom Abendmahl ausgrenzen sollen
- dass sie nicht verhüten dürfen (über Abtreibung lässt sich ja noch diskutieren)
- dass Schwangerschaftsberatung durch die eigene Kirche ('donum vitae') verboten sei.

Die von ihren Kardinalskumpels im Konzern Kirche gewählten "Nachfolger Petri" sind für mich vergleichbar mit Vorstandsvorsitzenden. Jürgen Schrempp oder Josef Ackermann würde ich genausowenig eine Träne nachweinen.

Und wenn es einen 'Papst', einen Guru oder sonst ein 'geistiges Oberhaupt' der Atheisten gäbe, der ganz normal den Weg alles Irdischen ginge, wäre ich ebensowenig 'tangiert'.
Der Unterschied ist nur: Atheisten brauchen kein geistiges Oberhaupt, das ihnen vorschreibt, wie sie zu denken haben. Naja, im aufgeklärten Europa laufen die Leute der Kirche schon lange in Scharen davon, und in ein paar Jahrzehnten bei zunehmender Bildung wird dasselbe in Südamerika und in der Dritten Welt auch geschehen. Und dann war's das gewesen mit der katholischen Kirche.

Quote:
Die Prämisse ist, das das Leben von Gott kommt


P.S.: Die Prämisse ist aber falsch - und damit sämtliche Schlussfolgerungen. Wie kannst du einerseits in vielen Diskussionen streng naturwissenschaftlich und logisch argumentieren, andererseits daran glauben, dass das Leben von Gott kommt? Ich will damit nicht deine Religion angreifen, ich verstehe es nur nicht.

Scipio Offline

Literaturmajor


Beiträge: 1.812

06.04.2005 01:55
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Hi Rayy

Quote:
-dass sie andere Christen vom Abendmahl ausgrenzen sollen


Das Problem dahinter ist ein rein theologisches. Die Protestanten glauben, daß es sich dabei nur um eine Erinnerung an den Tod Christi handelt - die Katholiken sehen das anders. Und bei solch einem wichtigen Thema, immerhin ist es das Zentrum der Messe, sind meiner Meinung nach keine faulen Kompromisse angesagt.
Zugegeben, für das einfache Volk (und auch mich) macht das in der Praxis nicht so den großen Unterschied, aber wenn man schon so wichtige Themen anpackt, dann muß das auch Hand und Fuß haben.


Quote:
- dass sie nicht verhüten dürfen (über Abtreibung lässt sich ja noch diskutieren)


Ich sag mal, daß ist so eine Vorschrift, die sowieso nicht beachtet wird... Außerdem, wenn das ein wesentlicher Kritikpunkt am Papst ist, dann scheint er ja so schlecht nicht gewesen zu sein.

Quote:
- dass Schwangerschaftsberatung durch die eigene Kirche ('donum vitae') verboten sei.


Diese Entscheidung halte ich ehrlich gesagt auch für einen Fehler. Es mag ja sein, daß die Kirche eigentlich keine Scheine für eine legale Abtreibung ausstellen darf - aber jetzt macht das jemand anderes. Lieber hätte die Kirche in der Beratung bleiben sollen und versuchen sollen ihren Einfluß im Gespräch zu nutzen. Das wäre das deutlich kleinere Übel gewesen.


Quote:
P.S.: Die Prämisse ist aber falsch - und damit sämtliche Schlussfolgerungen.


Sagen wir so: wenn die Voraussetzung falsch ist, dann sind die Schlußfolgerungen falsch. Aber woher wissen wir, daß die Voraussetzung falsch ist?

Quote:

Wie kannst du einerseits in vielen Diskussionen streng naturwissenschaftlich und logisch argumentieren, andererseits daran glauben, dass das Leben von Gott kommt? Ich will damit nicht deine Religion angreifen, ich verstehe es nur nicht.


Das ist für mich kein Widerspruch. Nur weil ich Christ bin, muß ich ja nicht glauben, daß die Erde in sechs Tagen erschaffen wurde.
Denn letztlich ist die Naturwissenschaft doch nur Phänomenologie. Man kann zwar ein Gesetz aus dem anderen herleiten, doch irgendwann kommt man an eine Grenze. Beispielsweise sind die ersten Bruchteile von Sekunden nach dem Urknall nicht mehr mit uns bekannten physikalischen Gesetzen beschreibbar.
Und selbst wenn man die "Weltformel" findet, stellt sich ja zwangsläufig die Frage, wieso sie genau so ist?
Verstehe mich nicht falsch - ich will die Naturwissenschaft nicht ins Korsett zwingen, in dem Galilo und Darwin sich bewegen mußten. Aber die Tatsache, daß es naturwissenschaftliche Gesetze gibt, sagt noch lange nicht, daß es Gott nicht gibt.
Übrigens waren viele Spitzenwissenschasftler (u.a. Newton und Einstein) gläubig. Und soweit ich weiß, glaubte selbst Kant, der ja auch der Aufklärung zugehörig war (vgl. "aufgeklärtes Europa"), an Gott.

Mit einem Gedanken werdenwir uns anfreunden müssen: Letztlich haben weder die Gläubigen noch die Atheisten Beweise im naturwissenschaftlichen oder logischen Sinn für ihre Thesen. Darum heißt es ja auch "Glauben" und nicht "Wissen".
Gruß
Scipio

Rayydar Offline

Generalspammarschall


Beiträge: 11.936

06.04.2005 20:03
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Hi Scipio,

mit deinen letzten Aussagen kann ich im Großen und Ganzen leben.
Aber noch mal zurück zum Ursprung dieser Diskussion:

Quote:
mit einer Umfrage über die Reaktionen hätte ich sogar leben können.

Das isses doch: Medien. Politiker, Katholiken und andere haben sekündlich in die Welt posaunt, dass der Tod des Papstes ein großer Verlust für die Menschheit sei (= Reaktion).
Und ich wollte eben wissen, ob dieser pauschalen Behauptung wirklich Jeder zustimmt.

Man könnte noch viel zu dem Thema schreiben. Wenn z.B. das Universum wirklich nur das Legoland eines höheren Wesens ist, was ich in der Tat nicht ausschließen kann, könnte man immer noch fragen, warum nun ausgerechnet der Gott der Christen (oder Allah oder Buddha oder der Gott eines Amazonas-Indios) dieses höhere Wesen sein soll.

Aber ich denke, wir sollten es dabei belassen.

Galland Offline

Verbalkanonier


Beiträge: 589

07.04.2005 08:25
'TED' zum Tod des Papstes Antworten

Quote:


Aber ich denke, wir sollten es dabei belassen.



Nun wollte ich gerade auch noch meinen "atheistischen Senf" dazugeben.

--Aber ich denke, wir sollten es dabei belassen.--

Da hast du Recht, sonst gleitet dieses Thema evtl. doch noch in einen Glaubenskrieg ab und davon hatten wir schon genug auf dieser Welt.

Rayydar Offline

Generalspammarschall


Beiträge: 11.936

07.04.2005 19:13
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
@Galland:
Schade eigentlich.
Aber wer zu spät kommt, den bestraft das Forum.

Rayydar Offline

Generalspammarschall


Beiträge: 11.936

19.04.2005 20:17
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Und nein, ich kommentiere diese Papstwahl nicht ...

Sgt. Pepper Offline

Forumsgrenadier

Beiträge: 361

19.04.2005 21:14
'TED' zum Tod des Papstes Antworten
Naja, als sogenannter Panzerkardinal und nun wohl auch Panzerpapst hat er aber sehr gute Aussichten nach seinem Ableben der PG Schutzheilige zu werden.

Seine Schweizer Garde hat jedenfalls schon mal ein paar Leopard II geordert, als Papamobil wird aber vorraussichtlich eine "Maus" gewählt.

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