Hallo,
habe kürzlich einen Fernsehbericht über den schweizer Sport "Hornussen" gesehen.
Kurze Beschreibung(soweit ich es verstehe):
Mannschaftssport mit einem Schlagmann und mehreren "Fängern" in Teams. In einigen Kantonen der Schweiz traditioneles Turnierspiel auf den Feldern.
Der Schlagman "schlägt" mit einer ca. 2m langen Stahlrute einen ca. faustgroßen Holzball, der auf einem Erdhaufen mit einer "Schlag-Schiene" liegt in das Feld (Bewegung ähnlich dem Hammerwerfen). Der Ball wird über ca. 150m geschlagen und dann von den im Feld plazierten Fängern mit "Schilden" in Teamfarben abgefangen (oder auch nicht). Daraus ergeben sich dann Punktewertungen. (Näheres bitte bei einem Eidgenossen erfragen).
Laut Bericht stammt diese Sportart aus keltischer Zeit und hat ihren Ursprung in Kriegs-Übungen der örtlichen Stämme.
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Ebenso kürzlich ein Zeitungsbericht über Golf und seine Entwicklung:
"Mittelalterliches Geschicklichkeitsspiel, zunächst bei Hofe, bei dem versucht wird, mit einem geschlagenen Ball über Distanz ein Loch oder einen Holzstab (!) zutreffen. Später dann in Irrland und Schottland auch beim niederen Volk verbreitet."(inhaltlich)
Da drängt sich mir doch folgende Frage auf:
Gab es eine keltische Kampftaktik, bei der Kugeln mittels "Ruten" in feindliche Truppen geschossen wurden?
Quasi als frühzeitliche Artillerie!
(vgl. auch Söldner der Balearen, "Steinschleuderer")
Wurde diese Kampftaktik von den Keltischen Siedlungen geübt und als Sport/Wettstreit gepflegt?
Sind die traditionellen Verbreitungsgebiete von Golf und Hornussen auf diesen keltischen Urspung zurückzuführen (und tatsächlich erst später von einer "Höfischen Oberschicht" adaptiert worden).
Wäre eine solche Kampftaktik tatsächlich wirkungsvoll?
Soweit der Ansatz, hat jemand dazu Informationen oder Meinungen?
MfG,
slowstep
ps.: Ich lege hier das Thema "Historie" etwas weit aus, sorry!
Und zwar: das schleudern von Gegenständen (vor allem Steine aber auch Speere) mittels eines Gerätes (also Schleuder...) war/ist eine weitverbreitete Waffe. Das liegt, meiner Meinung nach, vor allem an der einfachen "Montage" (gegenüber z.B. Pfeil und Bogen) und ist doch sehr effektiv (schonmal nen Stein annen Schädel bekommen? ). Daher kann ich mir gut vorstellen, dass es
a) zeitlich sehr früh (Steinzeit)
und b) weitverbreiten
entwickelt wurde. Und das Kriegsgeräte wesentlich sinnvolleren Verwendungen zugeführt wurden, ist ja nicht nur da der Fall (wenns denn stimmt). Vor allem, da viele Kampftaktiken, -übungen zum "spielerischen" Wettkampf verwendet wurden (z.B. Ritterturniere...).
Und zur adaption durch die Oberschicht: auf die Art sind sehr viele Spiele vor allem von den Engländern, entwickelt worden. Bei den Tommies war es nämlich üblich, dass der 1ste Sohn die Grafschaft erbt, der 2te zum Militär geht (siehe auch Prinz Harry ), der 3te Priester wird, und der Rest sich zu Tode langweilt und Spiele erfindet um wenigstens irgendwie die Zeit todzuschlagen.
Stimme da mit dir ganz überein.
Aber wie kann man sich denn Ablauf vorstellen?
Das Equipment wäre tatsächlich wohl sehr minimal:
-passende Steine sammeln (Geröll oder Kiesel)
-einen Holzschläger (vieleicht Eibe wie für die Bogen, vgl. Ötzi)
-diesen dann auch für den Nahkampf (als Keule oder Stockkampf)
im Einsatz dann zu Mehreren in Linie als Streufeuer vor dem Sturm.