Die Lockheed SR-71 Blackbird gilt als ambitioniertestes Spionageflugzeug des Kalten Krieges, nahezu stealth-fähig, hart an der Grenze zum Weltraum operierend und ungebetener Dauergast am Himmel über der Sowjetunion. Mit Mach 3,5 war sie wohl der schnellste Serienjet aller Zeiten.
Nachteil (neben einem Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß, der Ökos Tränen in die Augen getrieben hätte): Die Außenhülle wurde bei Top-Speed bis zu 550 Grad heiß - Celsius! Deshalb kam nur ein Baumaterial in Frage: Titan, das 85% des Gesamtgewichts ausmachte. Nur hatten die USA bei weitem nicht genügend Titan für 32 Blackbirds (Olli Kahn lehnte eine Beteiligung an dem Projekt kategorisch ab ). Hauptlieferant für das seltene Metall wurde deshalb der größte Titanproduzent der Welt, ...
... die Sowjetunion. Um diese unfreiwillige Beihilfe zur eigenen Ausspähung nicht gar so auffällig zu gestalten, rief nun nicht wirklich jemand aus dem Pentagon im Kreml an - die CIA kaufte das Zeug mithilfe mehrerer Scheinfirmen ein.
Ausserdem verursachten sowohl die Einsatzhöhe als auch das verwendete Titan weitere Probleme: -> bedingt durch die atmosphärischen Bedingungen in extremen Höhen (nahezu nicht vorhandener Umgebungsluftdruck) und der enormen Geschwindigkeit (Materialausdehnung durch Reibungshitze) war die Maschine am Boden buchstäblich "nicht ganz dicht", da sich die Rumpf- und vor allem Treibstofftank-Nähte erst unter Einsatzbedingungen vollständig schlossen. Sämtliche Betriebs-, Schmier- und Hilfsstoffe wurden daher erst unmittelbar vor dem Start eingefüllt. Ansonsten wäre die Maschine im Stand bereits "trockengelaufen". Als zusätzliche Hitzeschutzmassnahmen wurden die exponierten "Stosskanten" der Maschine (Bug, Tragflächenvorderkante, Leitwerk und Triebwerkeinlässe) mit einer Kunstharz/Asbest-Komponentenmischung verkleidet. Desweiteren übertraf die mitgeführte maximale Treibstoffkapazität mit ca. 36 Tonnen erstmals bei einem Flugzeug dessen Leergewicht (ca. 27 Tonnen). Aufgrund seiner harmonischen Formgebung wird diese spektakuläre Maschine von vielen immer noch als das schönste Düsenflugzeug angesehen.
Woran krankte die Arbeit im Wiener Reichsrat (Parlament) der K.u.K-Doppelmonarchie aka Östereich-Ungarn ganz erheblich?
a) Es war kaum jemals mehr als die Hälfte der Abgeordneten anwesend.
Falsch. In Abwandlung eines bekannten Spruchs: Faul samma net, aber fesch!
b) Besonders im Winter an unzureichendem Licht und Heizung wg. knapper Staatsfinanzen.
A göh! Dem Kaiserreich ging es Anfang des 20. Jhdts. wirtschaftlich durchaus gut.
c) An der Geschäftsordnung.
Jou. In dem Vielvölkerparlament gab es im Gegensatz zum ungarischen Pendant keine Amtssprache - und das bei Abgeordneten deutscher, tschechischer, polnischer, ruthenischer, kroatischer, serbischer, slowenischer, italienischer, rumänischer und russischer Zunge. Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Es gab auch keine Übersetzer, und niemand musste eine Übersetzung seiner Reden auf Papier verteilen. Dafür war die Redezeit unbeschränkt.
Die Folgen:
a) Extreme Filibusterei. Abgeordnete unbedeutendster Fraktionen legten das Parlament mit stundenlangen Reden lahm, die außer ihnen selbst kaum jemand verstand. Besonders tschechische Abgeordnete rezitierten gern mal ellenlange Gedichte, um unliebsame Entscheidungen hinauszuzögern.
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Filibuster#.C3.96sterreichObendrein durften die Parlamentarier auch nach freier Entscheidung Krach machen, wenn ein Kollege sprach (Rasseln, Ratschen, Kindertrompeten, Absingen von Liedern z. B. Nationalhymnen etc.). ... ... wenn z. B. der tschechisch-radikale Lisy allein mit Präsidium und Stenografen redete, ab und zu einen Bissen von seinem Wurstbrot nahm und einen Cognac trank.
b) Das Parlament war an Volksnähe und Unterhaltungswert nicht zu überbieten. Besonders im Winter waren die beheizten Zuschauergalerien proppenvoll, denn im Gegensatz zu Theatern, Museen und Opernhäusern war hier der Eintritt frei.
c) Ein gewisser H. aus B., ebenfalls gern zum Aufwärmen dort anwesend, gewann den fatalen Eindruck, dass Parlamente "Schwatzbuden" seien (auch wenn das Wort von Göring stammt).
Urspr. Quelle: Christopher Clark: The Sleepwalkers - How Europe went to War in 1914
Wer kam auf die Idee, Frankreich könne doch - friedlich per Vertrag! - dünn besiedelte Regionen im Nordwesten des Landes an das ach so überbevölkerte Deutschland abtreten?
a) Adolf Hitler
Nöö. Der suchte den "Lebensraum" bekanntlich im Osten, wo ja auch irgendwie mehr Platz war und 'nebenbei' noch jede Menge "Bolschewiken" ausgerottet werden konnten.
b) Wilhelm II.
Jou. Bei einem Bankett unterbreitete Sponti-Willi diesen Vorschlag dem neben ihm sitzenden US-Botschafter - vermutlich im Scherz. Bloß nahm der Ami das ernst und informierte sogleich sein Außenministerium über des Kaisers Gelüste. Eigentlich kein Wunder. Denn andere, genauso kuriose Vorschlägen Willis, mit denen er seine Außenpolitiker regelmäßig zur Verzweiflung trieb, waren ernst gemeint!
So schrieb er z.B. Fanpost auf Teenager-Niveau an US-Präsident Theodor Roosevelt und bot ihm an, man könne doch gemeinsam Japan bekriegen. Dazu würde er auch gern ein preußisches Armeekorps in Kalifornien stationieren. In Washington lehnte man dankend ab - zumal die Bündnispräferenzen des Chaoskaisers von Woche zu Woche wechselten. Er hätte auch kein Problem damit gehabt, mit Japan gegen die USA zu koalieren - oder mit Japan und den USA gegen die Briten - oder mit denen gegen Frankreich und Russland - oder mit Russland gegen Frankreich ... Jedenfalls sollte die Admiralität schon mal Invasionen in Kuba, Puerto Rico und New York planen. 'Mesopotamien' schwebte ihm ebenfalls als deutsche Kolonie vor.
Übrigens war es das oberste Bestreben aller ausländischen Offiziellen in Berlin, bei Festessen ja nicht neben Willi zu sitzen, um nicht gnadenlos zugetextet zu werden. Eigentlich keine gute Voraussetzung für eine gelungene Außenpolitik ...
Quelle: Christopher Clark: The Sleepwalkers - How Europe Went to War in 1914
c) Edward VII.
Nöö. Der britische König mochte die Deutschen nicht wirklich und schmiedete lieber die Entente mit Frankreich und Russland.
„Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen.“ - Homer Simpson
Vorgeschlagen für den Friedensnobelpreis wird u.a. ...
... ein gewisser Adolf Hitler vom schwedischen, sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten E.G.C. Brandt. Allerdings ist dessen Vorschlag klar satirischer Natur:
Zitat von http://www.fiket.de/2010/07/08/friedensn...eis-fur-hitler/Brandt war empört, dass zwölf andere schwedische Reichstagsabgeordnete den britischen Premier Neville Chamberlain für seinen Beitrag zum Münchner Abkommen für den Friedenspreis vorgeschlagen hatten. Brandt sah – aus heutiger Sicht völlig richtig – die Gefahr dieser Appeasement-Politik und argumentierte, dass Chamberlain den Friedenspreis genauso wenig verdient habe wie Hitler.
Eine lesenswerte Übersetzung der Begründung findet sich im Anschluss an das Zitat auf der oben verlinkten Seite! Immerhin steht die Nominierung heute noch in der Datenbank des Nobelpreiskommittees, obwohl Brandt sie schleunigst offiziell zurückzog, weil da offensichtlich irgendwer den Witz nicht kapiert hatte.
Dabei befand sich der Beinahe-Kandidat doch in allererstbester Gesellschaft: 1935 wurde - ernsthaft - MC Benni M. aka 'il Duce' vorgeschlagen, 1945 - und weil's da nicht geklappt hatte - 1948 gleich noch mal Jupp Stalin, quasi der Über-Ghandi der Sowjetunion.
Nicht nur die Nazis im WK2, sondern auch die Russen im WK1 besaßen ein enormes Talent zur Entwicklung ultimativ untauglicher 'Wunderwaffen', z.B. des ...
Zaren-Tanks aka Lebedo- (ohne i!) -Tanks aka der 'Fledermaus':
'Ketten? Brauchen wir für die Leibeigenen!' mögen sich zaristische Offiziere gedacht haben. Stattdessen ließen sie sich offensichtlich von den obskuren Bikes des 19. Jhdts. inspirieren. Der Durchmesser der Vorderräder betrug fast 9 Meter!
Man beachte die rot umkringelten Männeken.
Damit war das Gerät in der Tat enorm geländegängig - vorne! Denn die hintere Lenkrolle (ca. 1,5 m) blieb regelmäßig in Schlamm oder Gebüsch stecken. Auch reichte eine deutsche Artilleriegranate, um den 'Panzer' wirkungsvoll in makromolekulare Einzelteile zu zerlegen.
Über die Bewaffnung ist nichts genaues bekannt. Oben saß ein Drehturm mit 4 MGs oder Geschützen, an den Seiten gab es angeblich insgesamt weitere 6 Schießgeräte.
Weiter googeln für viele Fotos und Zeichungen mit: tsar tank
„Geist und Grips sind unsere einzigen Rohstoffe, und Bayern ist ein rohstoffarmes Land.“ - Edmund Stoiber
Zitat von H.G. Wells, SF-Autor, 1901Tut mir leid, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was U-Boote im Krieg bewirken könnten - außer, dass sie ihre Besatzungen dem Erstickungstode aussetzen.
Zitat von Internes Papier der Telegrafengesellschaft Western Union, 1876Das Telefon hat einfach zu viele Mängel, als dass man es für Zwecke der Kommunikation einsetzen könnte. Das Gerät ist wertlos für uns.
Zitat von Napoleon B. über den Vorschlag, erstmals Dampfschiffe einzusetzenWas, Sir? Sie wollen ein Schiff gegen den Wind fahren lassen, indem Sie unter seinem Deck ein Feuer anzünden? Ich habe keine Zeit, mir solchen Unsinn anzuhören.
Zwischen Vilnius und Minsk kommen russische und deutsche Truppen kaum noch dazu, sich zu bekämpfen. Stattdessen verfeuern sie Mun. und Handgranaten gegen einen gemeinsamen Feind, mit dem kein Generalstab gerechnet hat. Schließlich werden die Verluste auf beiden Seiten so hoch, dass man einen Waffenstillstand vereinbart und gemeinsam gegen diese 'dritte Macht' vorgeht - gegen ...
.. Wölfe! Zwar macht der Wolf an sich normalerweise einen großen Bogen um den Menschen - aber nicht, wenn er total ausgehungert und in riesigen Rudeln unterwegs ist. Wurden zuerst nur einzelne Soldaten überfallen, schreckten die Vierbeiner bald auch vor ganzen Trupps nicht mehr zurück und wurden zu einer echten Plage. Verluste wurden ganz nach russischer Art umgehend ausgeglichen. Da half nur eine Art Kesselschlacht seitens der Zweibeiner, dem Spuk ein Ende zu bereiten. Danach wurde dann wieder 'ordnungsgemäß' aufeinander geschossen.
Der Krieg zwischen Großbritannien und dem Sultanat Sansibar beginnt ...
... und endet 38 Minuten später. Damit ist er laut Guinness Book der kürzeste Krieg der Weltgeschichte. Also wenn schon Krieg, dann sollte man das eigentlich immer so machen!
1347: 'Clevere' Schotten marschieren in Nordengland ein. Man hatte ja schon immer Stress mit den südlichen Nachbarn, und zu jener Zeit scheint der Feind nicht besonders wehrhaft. Da weht doch sozusagen der Kilt der Geschichte! Zwar wissen MacDonalds und Co. um den Grund der gegnerischen Schwäche, nämlich ...
... die Beulenpest - aber diese hält man für eine Exklusivstrafe Gottes für die bösen Engländer! Als auch die ersten Bravehearts vom Schwarzen Tod dahingerafft werden, kehrt man denn doch lieber wieder um. Folge: Bis 1350 hat sich die Seuche auch in Schottland flächendeckend ausgebreitet.
Es war einmal ein sowjetisches (und ist ein russisches) Kriegschiff, von westlichen Imperialisten als Flugzeugträger bezeichnet, von den Erbauern jedoch als Schwerer Flugdeckkreuzer. Letzteres trifft's auch eher, denn es ist eine eierlegende Wollmilchsau zur U-Boot- und Überwasserseeziel-Bekämpfung, zur Luftabwehr, zur Erringung der Luftüberlegenheit und vermutlich auch zum Kampf gegen Space Invaders.
Nach einer kleinen Umbenennungsorgie - Tiblisi (Tiflis) -> Breschnew -> Tiblisi heißt der Kahn seit Okt. 1990 -> Admiral Kusnezow
Dieser Kusnezow nun hatte eine Schwester namens Riga. Ebenso wie bei 'Tiflis' merkte man jedoch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1990: "Shit, das ist ja gar nicht mehr unsers!". Neuer Name: Warjag (Waräger). Es folgt eine Geschichte von wahrhaft homerischen Dimensionen:
1992, 'nur' zehn Jahre nach dem Stapellauf, wird der Bau aufgrund prekärer Liquidität eingestellt. Immerhin ist die Warjag im Rohbau fertig, jedoch bar jeder Elektronik. Eigentümer ist mittlerweile die Ukraine, weil der Pott nun mal dort liegt (wie eigentlich auch die Krim). Die wackeren Ukrainer schreiten zum Rückbau, d.h. waiden den Pott zunächst gründlich aus (Maschinen, Ruder, Betriebsanlagen) und bieten die leere Hülle schließlich bei eBay an, naja, also versteigern sie.
'Eins, zwei, drei - meins!' sagt sich schließlich die Chong Lot Travel Agency Ltd., eine nette kleine Tarnfirma aus Hongkong. Gebot: lächerliche 20 Mio. USD. Vertraglicher Zweck: Ein schwimmendes Casino und Hotel in Macao. Dumm nur, dass die Behörden von Macao schon während der Auktion kundtun, dass sie das eigentlich nicht wollen ...
Trotzdem zerrt schon Mitte 2000 ein holländischer Schlepper die Warjag aus dem Hafen, um sie via Bosporus, Suezkanal und diverse Ozeane in chinesische Gewässer zu bugsieren. So der Plan ...
Zunächst jedoch fährt man 16 (sechzehn!) Monate lang schwarzmeertechnisch im Kreis - denn die Türkei verweigert unter Berufung auf den Vertrag von Montreux (1936) die Durchfahrt durch den Bosporus. Übrigens ist dieses Abkommen auch der wahre Grund für die sowj.-russische Klassifierung als Flugdeckkreuzer, denn Flugzeugträger dürfen da schon mal gar nicht durchfahren.
Schließlich lösen findige Chinesen das Problem mit einer diplomatischen Wunderwaffe namens 'Geld'. Und siehe da: Am 2. November 2001 passiert die Warjag unbehelligt die Dardanellen. Am 3. November frischt es jedoch in der Ägäis etwas auf; bei Windstärke 9 reißen die Schlepptaue und die Warjag dümpelt in Richtung der Insel Euböa (vermutlich, um Verwandte zu grüßen ). Erst vier Tage später gelingt es, den abtrünnigen Schiffstorso wieder einzufangen.
Nun aber ab durch den Suezkanal - naja, nicht wirklich, denn dort mag man keine Schiffe ohne eigenen Antrieb. Also ein kleiner Umweg durch die Enge von Gibraltar und das Kap der Guten Hoffnung (letztere stirbt ja bekanntlich zuletzt). Am 3. März 2002 schlussendlich trudelt man in der Werft von Dalian (NO-China) ein. Wackere Chinesen beteuern weiterhin, man plane den Umbau in ein schwimmendes Zocker-Etablissement.
Zwischen 2005 und 2009 mutiert dieses jedoch aufgrund sich verdichtender Gerüchte und offensichtlicher Baumaßnahmen zu einem - ach was! - Flugzeugträger! Im Juni 2011 verklausuliert ein Mitglied des chin. Generalstabs:
ZitatAlle großen Nationen haben Flugzeugträger - sie sind Symbole großer Macht.
Einen Monat später beschwichtigt man allerdings: Der Umbau geschehe lediglich zwecks "wissenschaftlicher Forschung, Experimenten und Training". Ja klar doch - so wie japanische Walgemetzel. Vom Feind lernen heißt Lügen lernen.
OK, liebe Chinesen von der PLAN (Peoples Liberation Army Navy - ja wat denn nu, Army oder Navy? ): Euer Plan ist scheinbar aufgegangen. Nach einer kleinen Odyssee habt ihr endlich einen 32 Jahre alten Flugzeugträger mit dem hübschen Namen Liaoning. Macht ja nix, dass andere Pötte in dem Alter längst wieder verschrottet sind.
Leider aber merkt ihr jetzt, dass man so ein Ski-Jump-Deck weder essen noch raubkopierte Russenflugzeuge (Su-33 => J-15) vernünftig darauf starten kann. Denn eigentlich wurden diese Flugdecks - nein, nicht für Jens Weißflog - für STOVL-Flieger wie den Harrier konzipiert, die zusätzlich ein bisschen senkrechten Schub absondern können.
Resultat: Die maximale Waffenlast einer startenden J-15 beträgt nur knapp 2 Tonnen. Zum Vergleich: Eine FA-18E/F Super Hornet kann mit einem an-s-tändigen Katapult-S-tart 6 Tonnen in die Luft hieven! OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOCH!
"Dystychos eptochefsame - leider sind wir pleite", erklärt der griechische Premier und verliert die nachfolgenden Parlamentswahlen haushoch gegen einen populistischen Demagogen (wer hat's erfunden?). So geschehen im Jahre 2015 ... ähm ... ja, auch - aber erstmals ...
Die mit Abstand effizienteste Organisation ist dabei noch die Armee - also am effizientesten in puncto Geldvernichtung. Sie besteht aus 16.000 Männern, davon 1.800 Offiziere - und 4.800 Beamte im Kriegsministerium. Macht dann noch 9.400 gemeine Soldaten.
Der Anteil teurer hoher Offiziere wächst stetig, denn die werden im fortgeschrittenen Alter nicht etwa pensioniert, sondern erhalten bis an ihr Lebensende den vollen Aktivsold, auch wenn Knarre und Generalstabskarte am Rollator festgetackert werden müssen. Dafür spart man halt an der Nachwuchsausbildung in der Militärakademie. 'Nachhaltig' geht irgendwie anders.
Immerhin trainiert man beflissen. Eine mehrmonatige Generalmobilmachung anno 1885 verschlingt mal eben 75 Prozent der Staatseinnahmen.
Mit diesem furchteinflößenden Heer meint man nun 1897, einen weiteren Krieg gegen die Großmacht Osmanisches Reich lostreten zu müssen, und veranstaltet einen D-Day auf Kreta. Völlig wider Erwarten verliert man jedoch das Scharmützel nach einem Monat. Och! Da der Grieche an sich aber keine Fehler begeht, sind einzig und allein die bösen Großmächte schuld. Auf deren Druck wird im Dezember 1897 ein Friedensvertrag abgeschlossen - was das vorangegangene militärische Desaster nahezu zwangsläufig erscheinen lässt - oder so ... 10 Jahre und 20 Staatspleiten später hätte man den Endsieg jedenfalls in der Tasche gehabt!
Ach ja, die Finanzen: 1898 setzen Großbritannien, Frankreich, Russland, Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien eine Wirtschaftskontrollkommission - neudeutsch: Troika - ein, um den Schuldendienst sicherzustellen. Natürlich ist die schuld daran, dass Griechenland überhaupt Schulden hat! Das Wort kannte man bis dahin gar nicht! Übrigens endet diese Aufsichtsmaßnahme formal schon 1978 - DYSTYCHOS!
Die VR China, engster Verbündeter des ehemaligen Nord- und nunmehr zwangsvereinigten Vietnam, ...
Pustekuchen!
ZitatChina marschiert in Vietnam ein
Nach monatelangen Grenzzwischenfällen marschieren Truppen der Volksrepublik China in Vietnam ein. Mit dieser "begrenzten Strafaktion" will die Pekinger Führung gegen das Eingreifen der Vietnamesen in Kambodscha protestieren. Das dortige Terrorregime der Roten Khmer von Pol Pot war Anfang Januar mit militärischer Unterstützung Vietnams gestürzt worden. ...
Also ich fand das damals ganz OK von Vietnam. Immerhin:
Zitat... Nach dreiwöchigen Kampfhandlungen behaupten beide Seiten, den Krieg gewonnen zu haben. Ein offizieller Friedensschluss erfolgt nicht.
OK, mit drei Wochen ist das zwar nicht der kürzeste Krieg aller Zeiten, aber doch unterdurchnittlich. Wenn dann noch - ebenfalls für einen Krieg eher untypisch - beide Seiten gewonnen haben, kann man eigentlich nicht meckern.
Bologna und Modena führen Krieg gegeneinander - eine italienische Nation entsteht erst in ferner Zukunft. Ja gut, mag man denken, Kriege gibt es, solange es Bescheuerte gibt. Aber der Anlass ist wirklich total banane: Es geht um einen ...
... Eimer.
ZitatIm Jahr 1325 schlichen sich modeneser Soldaten in Bologna ein, um einen Eimer aus Eichenholz zu stehlen. Warum genau dieser für sie so begehrenswert war, ist nicht überliefert. Fest steht jedoch, dass der Diebstahl die Bologneser mächtig ärgerte: Sie erklärten Modena den Krieg. Zwölf Jahre lang stritten die Städte um das Behältnis ...
Heinz Krug war einst führender Wissenschaftler in Peenemünde. Nach seiner betriebsbedingten Freisetzung 1944 oder 45 konstruiert er nunmehr für Ägypten Raketen gegen Israel - aber nur bis zu seiner Ermordung. Mutmaßlicher Täter: ein IM des Mossad. Ja gut, das Motiv und die Fähigkeit dazu wurden dem israelischen Geheimdienst nie abgesprochen. Kurios ist allerdings die Person des Killers; es handelt sich um einen gewissen ...
... Otto Skorzeny. Dieser SS-Rambo war bekanntlich für die Nazis sowas wie James Bond und Chuck Norris in einem. Tatsächlich war er eher ein begnadeter Selbstdarsteller, also quasi ein Zlatan Ibrahimović des Kommando-Gewerbes. Sein Anteil an der Befreiung Mussolinis zum Beispiel war eher gering. Aber wie kommt so ein SS-Fritze mit der Einstellungsvoraussetzung 'Antisemit' dazu, ausgerechnet den Israelis zu helfen?
Nennen wir es 'Überredungskunst'. Skorzeny bekommt im Fascho-Asyl Spanien Besuch von einem Mossad-Pärchen - das ganz platt damit droht, ihn selbst früher oder später plattzumachen, falls er nicht kooperiert und sich dem Wissenschaftler als 'alter Kumpel' nähert. So einfach kann die Welt der Geheimdienste sein.