Zitat von ArteMontag, 20. August 2012 um 20.15 Uhr
Wiederholungen: Keine Wiederholungen Sein oder Nichtsein (USA, 1942, 99mn) ARD Regie: Ernst Lubitsch Drehbuch: Edwin Justus Mayer, nach einer Geschichte von Melchior Lengyel Kamera: Rudolph Maté Musik: Werner R. Heymann Schnitt: Dorothy Spencer Darsteller: Carole Lombard (Maria Tura), Robert Stack (Leutnant Stanislav Sobinski), Jack Benny (Joseph Tura), Felix Bressart (Greenberg), Lionel Atwill (Rawitch), Stanley Ridges (Professor Siletsky), Sig Ruman (Kolonnel Ehrhardt), Tom Dugan (Bronski) Produzent: Ernst Lubitsch
Europa, 1939: Im von deutschen Truppen besetzten Warschau schließt sich eine Gruppe renommierter Shakespeare-Darsteller der Widerstandsbewegung an. Der nach London geflüchtete polnische Leutnant Sobinski bringt versehentlich einen Nazi-Spion auf die Fährte der Truppe. Um einer Verhaftung zu entgehen, hecken die Schauspieler einen tollkühnen Plan aus, um den Spion, die deutsche Gestapo und schließlich sogar Adolf Hitler höchstpersönlich nach allen Regeln der (Schauspiel-)Kunst an der Nase herumzuführen ...
Polen, 1939: Am Warschauer Theater studiert das Ensemble ein komödiantisches Bühnenstück ein, das sich über Nazi-Deutschland lustig macht. Dann aber wird die Aufführung von der Regierung verboten. Statt der Nazi-Farce soll die Truppe unter Leitung des renommierten Schauspieler-Ehepaars Joseph und Maria Tura erneut Shakespeares "Hamlet" ins Programm nehmen. Für Joseph Tura ist der Hamlet die Rolle seines Lebens. Umso unbegreiflicher ist es ihm, weshalb jedes Mal, wenn er zu seinem großen Monolog über "Sein oder Nichtsein" ansetzt, ein junger Leutnant demonstrativ den Zuschauerraum verlässt. Tura ahnt ja nicht, dass dieser Leutnant Sobinski ein heimlicher Verehrer seiner Frau ist - und dass er diese immer dann in der Garderobe trifft, wenn Joseph seinen Monolog beginnt! Dann marschieren die deutschen Truppen in Polen ein. Während Sobinski nach England entkommt, schließt sich das Ensemble der Widerstandsbewegung an. In London lernt Sobinski den berühmten Professor Siletsky kennen, der behauptet, als polnischer Widerstandskämpfer nach Warschau unterwegs zu sein. Erst nachdem der gutgläubige Sobinski und seine Kameraden dem Professor die Namen zahlreicher Widerstandskämpfer gegeben haben, erfahren sie, dass Siletsky in Wahrheit ein Nazi-Spion ist. Um seine Freunde zu warnen, reist Sobinski zurück nach Polen. Er kann zwar nicht verhindern, dass Siletsky sich bei Maria Tura als vermeintlicher Theateragent vorstellt - doch mit List und Witz gelingt es den Schauspielern, den heimtückischen Spion in die Falle zu locken. Durch das geplante Gestapo-Theaterstück bestens mit hochrangigen Nazi-Uniformen ausgestattet, führt das Ensemble fortan eine waghalsige Maskerade auf. Keine Frage, dass es dabei zu aberwitzigen Konfrontationen und Verwicklungen kommt, bei denen kaum noch jemand durchschaut, wer nun ein "echter" und wer ein "falscher" Nazi ist. Die größte Herausforderung steht Joseph Tura und seinen Leuten allerdings erst noch bevor: Adolf Hitler, der auf Staatsbesuch in Warschau weilt, höchstpersönlich hinters Licht zu führen und mit dem gekaperten Flugzeug des "Führers" aus Polen zu fliehen ...
Mit "Sein oder Nichtsein" hat Meisterregisseur Ernst Lubitsch einen der großen Klassiker des amerikanischen Komödienkinos inszeniert. Im Stil von Chaplins "Der große Diktator" nimmt der satirische, von treffsicherem Wortwitz geprägte Film den Wahn der Nazi-Diktatur aufs Korn. In den Hauptrollen brillieren die Komiker-Legende Jack Benny ("Künstlerball", 1937), die mit 33 Jahren bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommene Carole Lombard ("Mr. Und Mrs. Smith", 1941) in ihrem letzten Film und Robert Stack ("Brennt Paris?", 1966).