Zitat von ArteMittwoch, 3. Februar 2010 um 20.15 Uhr Wiederholungen: Keine Wiederholungen Liberty Lily - Die wahre Geschichte! (Frankreich, 2006, 52mn) ARTE F Regie: Patrick Jeudy
Die Dokufiktion erzählt die Geschichte der gefährlichen Einsätze des US-amerikanischen B-17-Bombers "Liberty Lily" im Zweiten Weltkrieg. Für einen Propagandafilm, der die Moral der Amerikaner und besonders die der kämpfenden Truppen stärken soll, wird eine Crew für die "Liberty Lily" zusammengestellt, die die Vielfalt der amerikanischen Gesellschaft repräsentiert. Der spannende Film erzählt von ihren Fliegerhelden mit Hilfe von Archivmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg. 1943 stellt der amerikanische Generalstab fest, dass sich die Kampfmoral der jungen Rekruten im Zweiten Weltkrieg verschlechtert hat, vor allem aufgrund der großen Verluste unter den Besatzungen der Bomberflugzeuge. Um dem abzuhelfen, wendet sich der Stab an John Derek, Propagandaoffizier der Air Force. Derek schlägt vor, eine Mannschaft auszuwählen, in der die ganze Vielfalt der US-Bevölkerung vertreten sei, und mit diesen jungen Soldaten einen Film zu drehen, der dem Luftkrieg ein heroisches Bild verleihen sollte. Nach diesem Plan wird das Team zusammengestellt. Der Pilot Gary hat das typische Leben eines verwöhnten Kindes der Ostküste geführt. Navigator Sam Friedman entstammt einer jüdischen Familie aus Berlin. Mechaniker Tony wuchs in den Straßen von "Little Italy" in Manhattan auf. "Bomben-Werfer" Jim ist ein Landwirt aus Oklahoma, der in den Jahren des "Dust Bowl" vor den verheerenden Sandstürmen nach Kalifornien floh. Und Bordschütze Jan Kowalski arbeitet mit seinen polnischen Landsleuten in den Chicagoer Schlachthöfen. In Europa fliegt die Besatzung in dichter Folge die ersten Bombereinsätze, und die Kamera ist immer dabei. Doch entstand an Bord des B-17-Bombers "Liberty Lily" ein wirklichkeitsgetreues Filmdokument, oder schlug die propagandistische Absicht durch? Hauptprotagonist John Derek gibt zu, dass er in seinen Aufnahmen die Realität bisweilen ein wenig zurechtgebogen hat und bestimmte Szenen gestellt sind. Im Laufe der Kämpfe war die Crew heftigen Angriffen ausgesetzt, und die hollywoodartige Inszenierung verwandelte sich in einen realen Alptraum. Einige der farbigen Archivaufnahmen stammen von dem späteren mehrfachen Oscarpreisträger William Wyler, der damals als filmender Oberstleutnant aus Hollywood an die Front geschickt worden war. Seine Bilder werden kombiniert mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der Vorkriegszeit. In dieser Mischung aus Fiktion und Historie werden dem Zuschauer dramatische Situationen an Bord des B-17 lebendig vermittelt.