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Clu Offline

Schreibtischgeneral


Beiträge: 4.080

14.12.2009 09:30
Der große Diktator, 20.12.2009, Arte, 20.15 Uhr Antworten

Zitat von Arte
Sonntag, 20. Dezember 2009 um 20.15 Uhr
Wiederholungen:
23.12.2009 um 15:15
31.12.2009 um 15:30
Der große Diktator
(Usa, 1940, 125mn)
ARTE F
Regie: Charles Chaplin
Kamera: Karl Struss
Musik: Charles Chaplin, Richard Wagner, Johannes Brahms
Darsteller: Billy Gilbert (Herring), Charlie Chaplin (Diktator Hynkel/jüdischer Barbier), Henry Daniell (Garbitsch), Jack Oakie (Diktator Napaloni), Paulette Goddard (Hannah), Reginald Gardiner (Schultz)
Autor: Charles Chaplin


Diktator Adenoid Hynkel hat Tomanien in einen Polizeistaat mit Konzentrationslagern und Ghettos für die jüdische Bevölkerung verwandelt. Als der einfache jüdische Friseur Charlie, der dem Diktator wie aus dem Gesicht geschnitten ist, aus einem KZ entkommt und mit Hynkel verwechselt wird, kommt es zu überraschenden Ereignissen.
An einem der letzten Kriegstage des Ersten Weltkrieges stürzt Charlie mit einem Flugzeug ab und verliert sein Gedächtnis. Er gerät in ein jüdisches Ghetto des Landes Tomanien, das von dem Diktator Adenoid Hynkel mit Gewalt beherrscht wird. Während Charlie sich mehr schlecht als recht als Friseur durchschlägt und eine Familie gründet, bekommt Diktator Hynkel Probleme. Er plant einen kriegerischen Überfall auf das Nachbarland Austerlich. Doch die benötigten Rüstungsgüter werden immer teurer. Um sich bei einem jüdischen Kapitalisten beliebt zu machen, den er um Geld angehen will, muss Hynkel die Unterdrückung der Juden in seinem Land für ein paar Tage einstellen. Und er hat Erfolg. Der Angriff auf Austerlich kann beginnen.
Währenddessen plant sein altgedienter Offizier Schultz ein Attentat auf den Diktator. Durch Zufall gerät Charlie in diese Widerstandsgruppe, weil er Diktator Hynkel zum verwechseln ähnlich sieht. Er wird verhaftet und in ein KZ gebracht. Als Hynkel Besuch von seinem Freund Napaloni bekommt, fällt er bei der Entenjagd in einen See, der just neben dem KZ liegt, aus dem Charlie gerade ausgebrochen ist. Hynkel wird als Ausbrecher aus dem Wasser gezogen und Charlie als Hynkel im Triumph nach Austerlich geleitet. Während seine Freunde verhaftet werden, hält Charlie als Hynkel eine pazifistische Rede.
"Der große Diktator" ist Chaplins erster wirklicher Tonfilm. Die Figur Adenoid Hynkel ist eine grotesk ins Neurotische verzerrte Karikatur Adolf Hitlers. In seiner Autobiografie schrieb Chaplin später, dass er den Film nie gemacht hätte, wenn er damals die Wahrheit über die deutschen Konzentrationslager gewusst hätte. Die Politsatire ist ein für die amerikanische Filmproduktion der damaligen Zeit äußerst kritischer und gewagter Film. Nach dem Sieg der Alliierten und dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde "Der große Diktator" in den USA und England zum Kassenschlager. Gleichzeitig verabschiedete Chaplin mit diesem Film die von ihm ins Leben gerufene Figur des Tramp aus seiner Filmographie. In der Rolle des jüdischen Friseurs blieb er allerdings der Pantomime aus alten Stummfilmtagen treu. Hatte er sich vier Jahre zuvor in "Moderne Zeiten" noch weitgehend der Stilmittel des Stummfilms bedient, so akzeptierte Chaplin mit "Der große Diktator" endgültig den Tonfilm als künstlerisches Medium.
Charles Chaplin wurde 1941 in den Kategorien "Beste Hauptrolle", "Bester Film", "Bestes Drehbuch" und "Beste Musik" für den Oscar nominiert, ebenso wie Jack Oakie als bester Nebendarsteller.
Die New York Times schreibt über "Der große Diktator": "Wahrlich herausragendes Werk eines wahrlich großen Künstlers und - aus einem bestimmten Blickwinkel - vielleicht der bedeutsamste Film, der je produziert wurde."
Und André Simonovicz ergänzt im tip 9/97: "Die Dreharbeiten mussten 1939 auf Druck interessierter Kreise in den USA unterbrochen werden, während der deutsche 'Film-Kurier' Chaplin als Juden Karl Tonstein 'entlarvte'. Chaplin spielt in diesem Klassiker die Doppelrolle des pazifistischen jüdischen Friseurs und des Diktators Hynkel; Letzterer klettert vor Angst einen Vorhang hoch und lässt 3.000 streikende Arbeiter erschießen. Trotz der überlangen Friedensrede zum Schluss brachte Chaplin das zwischen Angst und Aggression oszillierende Wesen des Faschismus auf den Punkt. Und niemand wird Hynkels Tanz mit dem plötzlich zerplatzenden Globus vergessen."


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