Zitat von ArteMittwoch, 4. August 2010 um 20.15 Uhr Wiederholungen: 07.08.2010 um 16:00 Mythos Rommel (Deutschland, 2003, 53mn) WDR Regie: Remy Maurice Philip
Der zweiteilige Dokumentarfilm ist ein Porträt Erwin Rommels. Generalfeldmarschall Rommel wurde aufgrund seiner militärischen Erfolge in Nordafrika während des Zweiten Weltkriegs auch "Wüstenfuchs" genannt und gelangte so zu Weltruhm. Der erste Teil beleuchtet das Leben Rommels von seiner Geburt an im Jahr 1891 bis zu seiner Abreise nach Afrika im September 1942. (1): Der Krieger
"Wo Rommel ist, ist vorn!", hieß es schon im Ersten Weltkrieg über den schwäbischen Frontsoldaten. Die deutsche Niederlage von 1918 bringt für den hochdekorierten Hauptmann Erwin Rommel zunächst das Karriereende. 14 Jahre lang wird er nicht befördert. Erst nach 1933 geht es wieder aufwärts. Rommel ist wie viele geblendet von den Erfolgen Hitlers. Als Kommandeur des Führerhauptquartiers befindet er sich beim Überfall auf Polen im September 1939 in unmittelbarer Nähe des Diktators. Rommel wird zum überzeugten Anhänger Hitlers. Beim Einmarsch in Frankreich erhält er das Kommando über eine Panzerdivision. Als 1941 der Krieg des Achsenpartners Italien gegen England in Nordafrika zu scheitern droht, schickt Hitler Hilfe. An die Spitze der deutschen Truppen stellt er seinen "verwegensten Panzergeneral" - Rommel. Mit Feuereifer stürzt der sich in seinen Auftrag. Vom ersten Tag an wird Rommels Feldzug in Afrika auf Film und Foto festgehalten. Und die Propaganda hebt einen Mythos aus der Taufe. Tatsächlich stößt Rommel im ersten Jahr in Afrika an seine Grenzen. Die Festung Tobruk wird monatelang erfolglos belagert. Hunderte Soldaten verbluten sinnlos für den Ehrgeiz ihres Kommandeurs. Ende 1941 stehen Rommels Truppen wieder am selben Ort, von dem aus im März desselben Jahres die deutsche Offensive ihren Ausgang nahm. Der Rückzug wird zum "Abwehrsieg" umgemünzt. Hitler braucht jetzt einen Paradegeneral: Rommels Ruf lenkt ab von den Misserfolgen in Russland. Die Propaganda bläst jeden Vorstoß in Libyen zu heroischen Dimensionen auf. Der Mythos Rommel wächst und stützt das System. Dass Hitler im Osten einen Vernichtungskrieg führt, der alle Dimensionen sprengt, ahnt der "Wüstenfuchs" noch nicht. Den Befehl, französische und deutsche Fremdenlegionäre zu ermorden, die für die Briten kämpfen, verweigert er. Rommel interessiert sich nur für seinen Krieg. Im Juni 1942 steht er wieder vor Tobruk. Diesmal hat er Erfolg. Der Fall der Festung zementiert seinen Mythos für die Ewigkeit. Doch Rommel ahnt nicht, dass er den Krieg in Nordafrika an diesem Tag verloren hat.
Mittwoch, 4. August 2010 um 21.05 Uhr Wiederholungen: 07.08.2010 um 16:55 Mythos Rommel (Deutschland, 2003, 52mn) WDR Regie: Remy Maurice Philip
1943 wird Feldmarschall Rommel aus Afrika abberufen, im Jahr darauf bitten ihn Mitglieder des Widerstands gegen Hitler um seine Unterstützung. Doch Rommel reagiert reserviert, stellt sich aber im Juli 1944 für die Zeit nach dem Umsturz zur Verfügung. Vom Attentat auf Hitler erfährt er im Lazarett, nachdem er bei einem Tieffliegerangriff verletzt worden war. Bald fällt sein Name in den Verhören der Gestapo. Hitler schickt zwei Generäle mit Zyankali zu Rommel. Nach der Niederlage von El-Alamein lehnt Hitler Rommels Vorschlag, die Afrika-Armee zu evakuieren, kategorisch ab. Im März 1943 wird Rommel aus Afrika abberufen und nach der Niederlage in Tunesien ins Führerhauptquartier befohlen. Obwohl der Feldmarschall längst nicht mehr an den "Endsieg" glaubt, hält er dem Diktator die Treue. Nach einem Einsatz in Italien wird Rommel an den Atlantikwall versetzt. Für kurze Zeit schöpft er neue Hoffnung und glaubt, die Invasion der Alliierten sei aufzuhalten. Im Februar 1944 wird Rommel von Mitgliedern des Widerstands gegen Hitler angesprochen. Doch der Feldmarschall reagiert reserviert. Er sieht sich als Soldat, nicht als Politiker. Ein Attentat auf Hitler lehnt er ab. Im Juli 1944 - die Invasion der Alliierten in der Normandie ist geglückt - wird Rommel von dem bevorstehenden Attentat auf Hitler informiert. Diesmal stellt er sich den Verschwörern für die Zeit nach dem Umsturz zur Verfügung. Außerdem verfolgt er einen eigenen Plan. Er hat die Absicht, die Front im Westen zu öffnen und dem Gegner so den Vorstoß nach Deutschland zu ermöglichen. Das hätte den Krieg um Monate verkürzt. Da wird Rommel am 17. Juli 1944 bei einem Tieffliegerangriff schwer verletzt. Vom Attentat auf Hitler erfährt er im Lazarett. Bald schon fällt sein Name in den Folter-Verhören der Gestapo. Im Oktober schickt Hitler zwei Generäle mit einer Kapsel Zyankali zu Rommel. Den Sendboten des Diktators sagt Rommel: "Ich habe den Führer geliebt und liebe ihn noch". Dann nimmt Rommel das Gift - bis zuletzt konnte er sich nicht von dem Mann lösen, der ihn beseitigen ließ. Rommel erhält ein Staatsbegräbnis.